Ich werde operiert – was muss ich wissen und beachten?

Abklärung mit Ihrem Hausarzt vor der Operation

Damit ihr Spitalaufenthalt so kurz wie möglich sein kann, müssen alle wichtigen Untersuchungen einschliesslich des Narkose-Vorgespräch vor dem eigentlichen Spitalaufenthalt stattfinden.

Deswegen erhält ihr Hausarzt vor jeder Operation von uns ein Formular, mit dem er über den geplanten Eingriff und den Zeitpunkt des Eingriffs informiert wird. Er erfährt ebenfalls, ob der Eingriff ambulant oder stationär erfolgt und an welchem Spital.

Je nach ihrem Gesundheitszustand und den Vorerkrankungen und Ausmass des Eingriffs führt ihr Hausarzt die Voruntersuchungen wie Blutabnahme, EKG oder ein Lungenröntgen durch, vermerkt die Befunde auf dem Formular und sendet dieses an uns zurück. Sollten Sie bei weiteren Spezialärzten in Behandlung sein und sind diese Informationen wichtig für den geplanten Eingriff, dann sendet ihr Hausarzt hier ebenfalls noch die letzten Befunde in Kopie an uns. Wir leiten all diese Befunde nach Durchsicht an den Narkosearzt weiter. 

Für das Narkosevorgespräch erhalten sie einen separaten Termin. Das Narkosegespräch führen mit Ihnen die Narkoseärzte des Spital, in dem der Eingriff stattfindet.

Spitaleintritt - wann und wo?

Die Anmeldung am Spital zum Eingriff bzw. zur Operation erfolgt durch uns. Das Spital wird sich daraufhin mit Ihnen in Verbindung setzen und alle Details zum Termin des Narkosevorgespräch und zum Spitaleintritt klären und festlegen. Das Spital wird Ihnen anschliessend auch alle Unterlagen zum Spitalaufenthalt zusenden.

Deswegen ist es sehr wichtig, dass Sie mit unseren MPAs in der Sprechstunde nochmals ihre hinterlegten Kontaktdaten abgleichen. Wichtig sind aktuelle Natel-Nummer, korrekte Festnetznummer und die korrekte Postanschrift und der korrekte Versicherungstatus.  

Blutverdünnung und Operationen

Viele Patienten nehmen Medikamente, die das Blut verdünnen. Das fördert die Blutungsneigung nach Eingriffen und Operationen.  Manche Operationen sind selbst unter stärkster Blutverdünnung möglich, andere nicht. 

Falls Sie Blutverdünnung einnehmen, sollten Sie uns darauf bewusst hinweisen. Meistens wissen wir es schon von Ihrem Hausarzt, aber manchmal gehen doch leider Informationen unter. Getreu dem Motto "Doppelt hält besser!" ist es gut wenn Sie uns auf eine bestehende Blutverdünnung hinweisen.

Ob die Blutverdünnung für den geplanten Eingriff abgesetzt, pausiert oder umgestellt werden muss oder nicht, besprechen wir mit Ihnen noch während der Aufklärung für den Eingriff. Ausserdem notieren wir es auf dem Formular, welches wir an Ihren Hausarzt senden zur Voruntersuchung vor dem geplanten Eingriff. Zusammen mit Ihrem Hausarzt legen wir genau fest, ab wann und wie lange diese pausiert werden muss und ob Sie ein Ersatzmedikament einnehmen müssen. 

Allgemeine Informationen zur Nüchternheitsregel

Bei einer Operation in Lokalanästhesie dürfen Sie normal essen und trinken.

Für alle Eingriffe in Sedierung oder Narkose gelten die folgenden allgemeinen Nüchternheitsregeln für Sie:

 

  • am Vorabend der Operation letzte "schwere Mahlzeit" (fetthaltig, grosse Mengen, Fleisch), maximal bis 8 Stunden vor dem Eingriff

 

  • Bis 6 Stunden vor dem Eingriff sind "leichte, fettfreie Kost" und zuckerhaltige Getränke erlaubt:
    • Gemüsesaft, klare Brühe, Knäckebrot/Pancroc, Toastbrot mit Marmelade/Honig
    • Rivella, Cola, Sirup, Tee gesüsst, 
    • keine Milch und keine Milchprodukte

 

  • Bis 2 Stunden vor dem Eingriff ist Trinken in Massen (maximal 0,5 Liter) erlaubt:
    • Wasser ohne Kohlensäure
    • ungesüsster Tee
    • Kaffee ohne Rahm
    • keine Milch und Milchprodukte

Wenn Sie an der Zuckerkrankheit leiden (Diabetiker), dann wird der Narkosearzt im Rahmen der Narkosevorbesprechung mit Ihnen genau festlegen ab wann Sie nüchtern bleiben müssen und was sie noch trinken und essen dürfen vor dem Eingriff. Auch die Einnahme der Zuckermedikamente oder Insulinspritzen wird er mit Ihnen besprechen und die korrekte Einnahme festlegen.

Angst

Ein Eingriff oder eine Operation ist kein leichtes Unterfangen und immer auch mit Angst besetzt. Als Patient macht man sich unbewusst grosse Sorgen und die Hoffnung, dass alles Gut geht und es zu keinen Schwierigkeiten oder Komplikationen kommt. Als Ärzte Ihres Vertrauens wissen wir um diese Sorgen, Ängste und Nöte. Reden Sie mit uns darüber - offen und direkt. Reden hilft und baut Angst ab. Uns ist das wichtig. Wir begrüssen es sehr, wenn Patienten nicht alleine zu einer Operation gehen, sondern Angehörige, Partner oder Freunde sie begleiten. Das hilft Angst abzubauen.

Daneben gibt es viele Möglichkeiten wie wir sie unterstützen können für den Eingriff und die Operation. Sollten Sie starke, scheinbar nicht überwindbare Ängste spüren, so stellt Hypnose hier einen sehr hilfreichen Weg dar. Sprechen Sie mit uns, wenn Sie dieses Angebot nutzen wollen. In schweren Fällen gibt es auch Medikamente die sehr gut helfen ohne das man Angst haben muss das diese abhängig machen. Reden Sie mit uns - wir können helfen.

Schmerzen

Angst vor der Operation geht auch einher mit Angst vor Schmerzen. Unser Ziel ist die Phase nach der Operation absolut schmerzfrei zu halten. Wir stehen zusammen mit Ihrem Hausarzt für ein modernes Schmerzmanagement.  Sprechen Sie mit uns darüber.

Wir wenden bei allen Operationen in der Zeit danach ein festes Schmerzschema an. Bei den dabei verwendeten Medikamenten handelt es sich um seit vielen, vielen Jahren bekannte, etablierte und sehr sichere Medikamente, die sie wie empfohlen gefahrlos einnehmen können. Vertrauen sie hier unserer grossen und langjährigen Erfahrung. Sollten die Schmerzmedikamente nicht ausreichen, dann sprechen sie mit uns. Wir sind für sie da.

 

Infektionen

Wir prüfen vor jeder Operation und Eingriff nochmals ihren Urin. Wir wollen sie damit vor Infektionen schützen. Wir wollen verhindern, dass bereits vor der Operation oder dem Eingriff ein Harnwegsinfekt besteht, denn das kann schwerwiegende Infektionen bis hin zur Blutvergiftung (Fachbegriff: Urosepsis) auslösen.

Bei einigen Eingriffen und Operationen bedarf es deshalb eines Antibiotikaschutz währenddessen. Hier halten wir uns strikt an die Richtlinien (Leitlinien) der Schweizer und der Europäischen Fachgesellschaft für Urologie (EAU).

Einige Patienten brauchen eine sogenannte Endokarditisprophylaxe. Dabei handelt es sich um eine vorbeugende medizinische Maßnahme, die der Verhinderung einer Herzinnenhautentzündung (Fachbegriff: Endokarditis) bei Risikopatienten dient.

Wenn Sie ein solcher Patiente sind, hat Ihnen ihr Hausarzt oder Herzspezialist einen Endokarditis-Pass ausgestellt. Bitte bringen Sie diesen Pass mit zur Sprechstunde und weisen Sie uns bewusst drarauf hin. 

Falls Sie sich nicht sicher sind und keinen (mehr) Pass besitzen, hier nochmals die Risikogruppe für Endokarditis:

  • Herzklappenprothese
  • Herzklappenfehler, angeboren Herzfehler
  • Vorangegangene Herztransplantation
  • vorangegangene Endokarditis
  • häufige venöse Punktionen (Dialyse, Drogenmissbrauch IV)

Wie muss ich mich Verhalten nach dem Eingriff bzw. Operation? 

Wir geben Ihnen vor und nach dem Eingriff bzw. der Operation persönlich genaue Anweisungen, wie Sie sich zu verhalten haben und was sie beachten müssen. In den meisten Fällen erhalten Sie zur Sicherheit noch ein Merkblatt von uns.

Sie können aber auch jederzeit hier auf der Webseite bei den einzelnen aufgeführten Operationen und Eingriffen nachschauen. Auch die Merkblätter sind dort nochmals als PDF abgelegt.

Hier noch einige Punkte vorgängig:

  • Darf ich selber Auto fahren?
    • Sie sollten nach einer Operation nicht selber Autofahren. Das gilt auch für sogenannte kleine und ambulante Eingriffe. Wir raten dringend davon ab. Lassen sie sich chauffieren oder nehmen sie den Nahverkehr in Anspruch.
  • Wo bekomme ich die Medikamente für die Zeit nach der Operation?
    • Wenn sie das Spital verlassen, erhalten sie entweder die Medikamente direkt von uns oder ein Rezept für die Austrittsmedikation. Prüfen sie ob sie die Medikamente nicht zu Hause schon haben. Wenn ja, dann prüfen sie die Menge und ob diese ausreicht. Wenn nein, dann melden sie sich für den Bezug der Medikamente bei ihrem Hausarzt oder bei uns.
    • Bei ambulanten Eingriffen bei uns in der Praxis bekommen sie die benötigten Medikamente gleich mit.
  • Arbeitsunfähigkeit - wie läuft das?
    • Wenn sie das Spital verlassen, erhalten sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die der Dauer der üblichen Arbeitsunfähigkeit entspricht (Erfahrungswert vieler Patienten). Sollte die Heilung sich verzögern und sie nicht arbeitsfähig sein binnen dieser Frist, sollten sie mit uns Kontakt aufnehmen. 
    • Bei ambulanten Eingriffen bei uns in der Praxis bekommen sie ebenfalls eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.
  • Körperliche Schonung?
    • Das Ausmass der körperlichen Schonung nach Operationen ist abhänig von Art und Umfang des Eingriffs und auch abhängig von der Fitness und Gesundheitszustand des Patienten. Angaben zur notwendigen körperlichen Schonung erhalten sie von uns während der Besprechung des Eingriffs. Sie sind auch in den Merkblättern und Aufklärungsbögen für jede Operation/jeden Eingriff vermerkt. Zusätzlich finden sie alles auch hier auf der webseite bei den jeweiligen Eingriffen.
  • Ambulant oder stationär? Wenn stationär: wie lange bin ich im Spital?
    • Wir versuchen einen Grossteil der Eingriffe und Operationen ambulant durchzuführen. Wenn es doch stationär ist, dann halten wir den Spitalaufenthalt so kurz wie möglich. Deswegen bevorzugen wir minimalinvasive Techniken mit ihrer deutlich kürzeren Erholungszeit. Der wichtigste Faktor sind aber sie als Patient. Nicht jeder Patient ist glich fit und gleich gut häuslich versorgt. Deswegen werden wir alles mit Ihnen im Vorfeld in der Praxis gut und gründlich besprechen.
  • Verhalten bei Problemen nach Eingriffen und Operationen?
    • Sollte es Probleme geben nach dem Eingriff oder der Operation, so sind wir ihr erster Ansprechpartner. Bitte melden sie sich bei uns. Falls notwendig müssen sie auch in der Praxis vorbeikommen, denn einige Dinge kann man schlecht am Telefon beurteilen, schon gar nicht ansehen.
  • Plötzliche Erkrankung vor dem Eingriffen oder vor der Operation – was nun?
    • Bitte teilen sie uns mit, wenn sie merken, dass sie krank sind. Rufen sie uns in der Praxis an. Gerade bei Fieber, Atemwegs- und Allgemeininfekten oder Durchfall muss der Eingriff verschoben werden zum Schutz ihrer Gesundheit.  

 

Ich werde operiert – was muss ich wissen und beachten?